Blick nach vorne

 

Können wir im Jahre 2037 noch kommunizieren?

 

In den nächsten Jahren wird kein Stein auf dem anderen bleiben. Die Technik schreitet immer mehr voran. Es werden sich nicht nur Jobs sondern ganze Berufsfelder verändern. Die Arbeit selbst wird sich in den verschiedensten Facetten verändern. Denken wir nur daran, dass sich das weltweite Datenvolumen alle 2 Jahre verdoppelt. Ich möchte jetzt gar nicht so weit nach vorne blicken sondern in diesem Artikel auch die Ist-Situation betrachten.

Hier ein etwas abgewandelter Tatsachenbericht:
Ein junger Mensch hat einen Termin in einer Firma in einer Vorarlberger Stadt. Er hat die Adresse in seinen Routenplaner im Handy eingegeben. Als er nun in der Stadt steht, fällt das Handy aus.
Nun stand er völlig neben den Schuhen. Er hatte ein großes Problem. Er wusste zwar, wie die Firma heißt aber er schaffte es nicht, mit Menschen in Kontakt zu treten und diese zu fragen. Dies ist sicherlich kein Einzelfall. Ok, ich gebe schon zu, dass dieser Fall sehr extrem ist. Ja, dennoch glaube ich, dass wir uns ganz genau in diese Richtung entwickeln. Fahren Sie einmal mit dem Bus oder dem Zug, oder beobachten Sie Menschen auf der Straße, die zum Bahnhof laufen. Smartphones über Smartphones an den Ohren der Menschen. Beobachten Sie einmal Menschen in einem Restaurant in Bezug auf den Umgang mit Smartphones.

Ich finde die technischen Möglichkeiten, die sich uns heutzutage bieten, sehr gut. Ich selbst habe iphone und ipad. Doch stelle ich mir hie und da die Frage, ob der Mensch überhaupt reif ist dafür.

Wie die Geschichte oben zeigt, geht etwas eindeutig verloren. Die Kommunikation verarmt. Wir reden nicht mehr miteinander – von Angesicht zu Angesicht. Ich glaube, dass das Soziale stark abnehmen wird. Jetzt kann man entgegnen, dass es ja ganz tolle soziale Netzwerke gibt. Die Antwort auf die Frage, ob diese Netzwerke die soziale Komponente fördern, überlasse ich gerne Ihnen selbst.

Wenn ich in die Zukunft blicke, habe ich Angst, wenn es um die Kommunikation unter uns Menschen geht. Es wird immer weniger kommuniziert. Emails richtig eingesetzt sind für mich schon seit vielen Jahren ein tolles Instrument und auch seit vielen Jahren etwas völlig normales, das zu unserem tagtäglichen Leben gehört. Auch hier stelle ich den Umgang in Frage. Firmen müssen per Dienstanweisung verordnen, dass in ihrem Unternehmen in Zukunft persönliches nur mehr persönlich und nicht über Email kommuniziert werden darf. 
Dies ist aber erst der Beginn – wo es enden wird, wissen wir in vielen Jahren.

Nützen wir doch auf der einen Seite die Chancen, die uns die moderne Technik bietet. Kommunizieren wir auf der anderen Seite wieder mehr von Angesicht zu Angesicht.
Werden wir nicht Sklaven der Technik sondern nützen sie als Chance und setzen sie diese gezielt ein – nicht ständig und immer.

Im nächsten ZTN-Letter erfahren Sie, wie ZTN gegen den Verlust der persönlichen Kommunikation steuern möchte.

 

Ihr Reinhard Zehetner